Eine einmalige Erfahrung: Lorenzo Marchegiani’s unvergessliche Reise zu den US Open im Oakmont Country Club
Lorenzo Marchegiani, Headgreenkeeper des Golfclub Lauterhofen, hatte die einmalige Gelegenheit, bei den US Open im renommierten Oakmont Country Club mitzuwirken. Seine Reise begann vor zwei Jahren und führte ihn durch eine spannende und herausfordernde Zeit. Für uns hat er nochmal ein bisschen zurückgeschaut und wir haben für alle die spannende Reise zusammengefasst.
Die Reise beginnt: Vor zwei Jahren begann für Lorenzo ein aufregendes Abenteuer, als er sich für den Oakmont Country Club bewarb. Durch ein Mitglied des Golfclubs, mit dem er sich ein Jahr lang intensiv austauschte, konnte er seine Unterlagen an den Grounds Superintendent Michael McCormick weiterleiten. Nach einem bedeutungsvollen Treffen im vergangenen Winter und den notwendigen Sicherheitschecks – schließlich war der amerikanische Präsident schon häufiger bei den US Open zu Gast – war Lorenzo bereit, an diesem großen Abenteuer teilzunehmen.
Die US Open: Die US Open sind ein gigantisches Event, das von der USGA organisiert wird und über 4.000 Helfer mobilisiert. Der Präsident des Oakmont Country Club, John Lynch, und der Architekt der Überarbeitung, Gil Hanse, spielten eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung des Platzes. Die Organisation war beeindruckend. Für das Greenkeeping galt es, in drei Schichten den Platz im Topzustand zu bringen, beginnend um 3 Uhr morgens.
Das Team: Über 200 Volunteers und mehr als 45 festangestellte Greenkeeper arbeiteten Hand in Hand, um den Platz in perfektem Zustand zu halten. Das Orga-Team kümmerte sich hervorragend um alle, es gab großartige Verpflegung (Steaks, Eiscreme) und einen echten Zusammenhalt, obwohl sich die meisten erst bei diesem Event kennenlernten.
Die Herausforderungen: Die Arbeit war hart und einige Volunteers hielten nicht bis zum Ende durch. Teilweise wurde in den Gruppenräumen geschlafen, weil es sich zeitlich nicht mehr lohnte, ins Hotel zu gehen. Schlafmangel gehörte zu dieser besonderen Event-Woche einfach dazu. Sobald Lorenzo und sein Team ihre Uniformen erhielten, wurden sie Teil der Oakmont-Familie. Die Regularien waren streng und professionell, und es wurde immer wieder betont, dass sie im Rampenlicht stehen.
Ein Tag im Leben eines Greenkeepers: Lorenzo erlebte alle Facetten der Arbeit. Als es anfing zu regnen, wurde es besonders schwer. Er begann morgens um 3:00 Uhr und kam erst gegen 23 Uhr zurück ins Hotel, um dann schon drei, vier Stunden später wieder mit dem Shuttle auf dem Platz zu sein. Die ganze Zeit über waren sie nass, und Lorenzo kämpfte mit einer Erkältung. Am Ende waren er und alle Greenkeeper aber erfolgreich, und es konnte trotz Regen-Unterbrechung am Sonntag ein neuer Champion gekürt werden.
Überwältigende Eindrücke: Natürlich beeindruckte in erster Linie der Platz und die schweren Bedingungen alle Teilnehmer und Mitwirkenden. Selbst das spielen auf dem Fairway stellte die Profis vor besondere Herausforderungen. Nach der Morgenschicht hatten die Platzarbeiter etwas Zeit, sich umzuschauen. Sie wurden zudem mit Seminaren fortgebildet, welche perfekt organisiert und strukturiert waren und dabei halfen den Platz und die anfallenden Arbeiten noch besser zu verstehen.
Das Vertrauen: Obwohl alle nur kurze Zeit zusammen waren, wurde den Volunteers enormes Vertrauen entgegengebracht und so durften Lorenzo und seine Kollegen wesentlich mehr Aufgaben übernehmen, als im Vorfeld vermutet wurde.
Das Highlight: Die US Open waren ein Riesenspaß, mit täglich 200.000 Besuchern aus aller Welt. Am Finaltag gab es nur eine Morgenschicht und Lorenzo konnte den finalen Putt von J.J. Spaun am 18. Grün sehen. Er war nur 25 Meter entfernt und spürte die Begeisterung der Menge und aller Mitwirkenden.
Dankbarkeit:
Lorenzo möchte sich bei seinem Team und dem Golfclub Lauterhofen bedanken, die ihm diese Erfahrung ermöglicht haben. Ebenso dankt er allen in Oakmont, die ihn großartig aufgenommen und sich toll um ihn gekümmert haben, vorallem aber bei Superintendent Michael McCormick, welcher sich als großartiger Leader herausstellte und mit gutem Beispiel voran ging. Als Superintendent war er derjenige der mit Abstand am wenigsten aller Platzarbeiter geschlafen hat und sich nie zu schade war mit Rat und Tat allen beiseite zu stehen. Und unser Honig von Bahn 8 hatte es Michael McCormick besonders angetan, da Lorenzo ihm diesen als Geschenk aus Lauterhofen mitgebracht hatte.
Die US Open sind etwas ganz Besonderes, und vor Ort wurde einem das noch bewusster.
