Winterspielbetrieb auf Golfanlagen
Informationen für Golfspieler
Damit Sie nicht alle Winterregeln vergessen, haben wir nachfolgend die wesentlichen Maßnahmen zusammengefasst. Dazu zählt natürlich auch der Spielbetrieb bei winterlichen Verhältnissen auf dem Golfplatz. Wie Sie sich dann im Einzelfall verhalten, werden wir umgehend berichten, wenn wir den Winterspielbetrieb einläuten. Dazu gehört das Sperren der Rasenabschläge, das Umstecken der Fahnen auf Wintergrüns, das Aufteen auch auf den Fairways und vieles mehr.Temporäre Platzsperren, eingeschränkte Benutzung von Carts und Trolleys und das Ausweichen auf so genannte Wintergrüns zeigen, wie die Benutzbarkeit der Golfanlagen bei Nässe, Reif, Frost, Eis und Schnee oft erheblich eingeschränkt werden muss. Denn das Bespielen insbesondere der empfindlichen Grüns, führt bei widrigen Witterungsbedingungen oft zu nachhaltigen Schäden. Diese kommen teilweise erst Jahre später zum Tragen und ihre Beseitigung ist mit erhöhtem Pflegeaufwand oder gar Umbaumaßnahmen verbunden. Denn bei Temperaturen unter 4° C findet kein Rasenwachstum mehr statt, ein solches Wachstum ist aber unerlässlich für die Regeneration der Fläche.
Der DGV hat ein schönes Übersichtsblatt erstellt, das Sie sich hier downloaden können.
Wir haben ein paar Tipps für das Spiel bei kalten Temperaturen zusammengestellt.
Optimal vorbereitet
- In Ihrem Golfbag sollten sich auf jeden Fall zusätzliche Kleidungsstücke befinden: Mütze, Halstuch und dicke Handschuhe (Fäustlinge) zum Wärmen zwischen den Schlägen.
- Wir empfehlen das Zwiebelprinzip: Tragen Sie mehrere Schichten Funktionskleidung, so dass Sie jederzeit auch etwas ab- und wieder anlegen können. (Stichworte: Thermo-Shirt, Windbreaker, wattierte Weste, Multi-Layer-Konzept…)
- Je leichter, desto besser sind Sie angezogen und desto freier können Sie schwingen. Klar, Hightech hilft dabei.
- Nützlich können zudem sein: Ersatzhandtücher, ein größerer Ballvorrat, damit Sie nicht durch unnötiges Suchen auskühlen, etwas längere Tees, mindestens einen zusätzlichen Golfhandschuh, eine weniger getönte Brille zum Schutz vor bissigem Wind, spezielle Creme zum Kälteschutz für die Wangen.
- Falls es wirklich sehr matschig und kalt sein sollte, ziehen Sie doch auch in Erwägung, mit gefütterten Wanderschuhen zu spielen.
- Packen Sie sich neben kalten Getränken doch auch eine Thermoskanne Tee ein und auf jeden Fall eine reichhaltige Rundenverpflegung, denn bei Kälte benötigen Sie besonders viel Energie.
Aufwärmen und Betriebstemperatur
Gerade bei tiefen Temperaturen ist ein kleines Aufwärmprogramm Gold wert. Wichtig ist, dass Sie Ihre Muskulatur erwärmen, ehe Sie den ersten Drive auf das Fairway schlagen. Falls Sie auf der Runde mal zu sehr abkühlen, können Sie sich auch zwischen den Löchern mit kleinen Sprints oder ein paar kleinen Übungen (Streck-, Galoppsprünge, Hampelmänner) wieder auf Betriebstemperatur bringen.
Praktisch auf der Runde
- Auch wenn Sie vielleicht nicht alle Schläger im Bag haben, planen Sie für die Distanzen ein bis zwei Schläger mehr ein. Damit ist gemeint, dass die Bälle kürzer fliegen (wegen der Kälte und weil Sie wahrscheinlich nicht maximal durch den Ball gehen können) und Sie anstelle eines Eisen 8 beispielsweise eine 7 oder 6 einplanen sollten, um auf die Länge zu kommen.
- Planen Sie keinen Roll ein und spielen Sie die Fahne „hinten“ an.
- Wenn es die Technik zulässt, erhöhen Sie den Loft Ihres Drivers.
- Spielen Sie schnell, laufen Sie zügig zwischen den Schlägen. Sie werden erstaunt sein, wie gut Sie das warm hält.
- Schenken Sie sich großzügig die Putts.
- Ihr Putt wird nur wenig Break annehmen, überlesen Sie die Grüns also nicht.
- Putzen Sie Schlägerblatt und Ball bei jeder Gelegenheit, sonst kann nichts Gescheites dabei rauskommen.
- Falls Sie doch mal einen Ball mit Dreck an einer Seite spielen: Er wird in die entgegengesetzte Richtung abdrehen.
- Bei diffusem Licht verliert man den Ball schnell aus den Augen und dann ist er im längeren Gras (in Kombination mit Laub und Matsch) schwer auffindbar. Schauen Sie auch den Bällen Ihrer Mitspieler besonders gut nach und kommunizieren Sie in kritischen Fällen direkt, wo er liegen könnte.
- Suchen Sie nicht und droppen Sie lieber großzügig mit Strafschlag, damit Sie im Spielfluss bleiben.
- Spielen Sie Ready Golf, d.h. wer bereit ist, spielt (natürlich ohne die anderen zu gefährden).
- Spielen Sie bei Matsch oder angefrorenem Boden mit weniger Divot oder versuchen Sie, den Ball mit etwas „punch“ direkter zu treffen (mehr vom rechten Fuß mit den Händen weiter vorne).
- Eventuell könnte sogar mal „Aufteen in jeder Lage“ eine Lösung sein.
- Spielen Sie zwei Bälle! Kalte Bälle fliegen schlechter, somit bringt es richtig viel, wenn Sie regelmäßig wechseln und den warmen Ball aus Ihrer Hosentasche ziehen. (Nur zur Info: Künstliches Wärmen der Bälle und natürlich auch das Tauschen auf einer Spielbahn wären eigentlich nicht erlaubt.)
- Golfbälle werden durch die Kälte härter. Wählen Sie die weichsten Bälle, die Ihnen zur Verfügung stehen.
- Mittlerweile gibt es auch gelbe Bälle in Top-Qualität – man sieht sie im Winter besser.
- Wenn Sie direkt vor dem Schlag ein paar Mal entlang des Schlägerschafts reiben, wird dieser bedeutend wärmer und sein Flex besser. Sie werden vor allem bei dünn getroffenen Bällen merken, wie viel weicher es sich mit einem wärmeren Schaft anfühlt.
- Achten Sie auf Rhythmus und Synchronisation im Schwung. Bei Kälte und vor allem im Wind tendiert man dazu, härter zu schlagen. Das wirkt kontraproduktiv!
- Last but not least empfehlen wir kleine Zocks! Denn wenn es um Etwas geht, bleiben Sie „heißer am Ball“. Schließlich haben Zocks und Matchplays ihre eigenen Regeln und die äußeren Bedingungen geraten in den Hintergrund. So können Sie sich auch im Wintergolf in Wettkampfbedingungen versetzen und diese Komponente des Spiels trainieren.
Genießen Sie das freie Spiel auf leeren Fairways und bedenken Sie, dass Wintergolf Ihr Repertoire und Improvisationsvermögen erweitert und für die kommende Saison stärkt. Bleiben Sie gesund und sportlich!